unterwegs...

Kategorie: SNOT 2020 – Jan/Mär – Tablecloths take over – Family skirt business (Seite 2 von 7)

Möchtest du einen Vollkornbeutel?

Hier nur mal ein kurzer Zwischenpost zum Thema: Moksha lernt Deutsch.

Ich finde, dass sie SEHR viel gelernt hat. So können wir die einfachen Alltagsdinge inzwischen gut auf Deutsch kommunizieren. Und dann gibt es Momente, in denen muss ich echt überlegen. Oft kann ich ja aus dem Zusammenhang irgendwie auf das schließen, was sie sagen möchte. Die Frage nach dem Vollkornbeutel hat mich ein paar Sekunden länger gekostet und dann habe ich versucht nicht so sehr zu lachen, weil das ist ja auch nicht „schön“…
Falls ihr schon überlegt – mir hat geholfen, dass ich gehört habe, wie sie ihren Vollkornbeutel in die Mikrowelle gelegt hat! Naaa? Ja richtig – Körnerkissen!

 

Auch schön, heute gehört: „Würdest du fahren das erste Bein?“

Geht auch schneller?

Klar, sagt Peter und gibt Gas. Während ich fahre… Boot. „Du denkst du fährst Auto aber es ist ein Boot!“ Und schnell wird mir klar warum Peter das sagt: Es gibt zwar ein Lenkrad, aber sonst ist alles anders. Vor allem, wenn man vom „Gaspedal“ geht heißt es zwar, dass es langsamer wird aber keineswegs bleibt man stehen! Im Gegenteil: die Strömung, der Wind, die Wellen der anderen Boote bewegen das eigene Boot in alle möglichen Richtungen…

Der Morgen fing ganz gemütlich an: Früh waren wir bei der Verleihstelle angekommen und Käptain Peter fuhr uns auf den Intracoastal. Mal ganz andere Ansichten auf Palm Beach als sonst aus dem Auto. Der Verleiher hatte uns die kleinen Wasserweg empfohlen – da könne man schön die Villen und Boote der Reichen angucken. Stimmt! Wir hatten ein vielfältiges Mittagsmenü dabei, das wir gemütlich an einer Anlegestelle im Schatten gegessen haben. Bis hierher war ich auch schonmal ein wenig am Steuer, allerdings langsam, weil fast alles eine „no wake“ oder „minimum wake“ Zone war. Das heißt, man fährt so langsam, dass das Boot keine Welle macht. Inzwischen waren wir in Jupiter angekommen, wo es ein Outlet zum Meer gibt. Die Strömung war sehr stark und nachdem Peter ein paar Boote beobachtet hatte, die mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit um die Ecke gerast kamen und heftig von Wellen und Strömung geschaukelt wurden, beschloß er, dass wir nicht auf´s Meer fahren. Weil – ´raus kommen wir wahrscheinlich, aber wieder zurück könnte schwierig werden…

Nach einem Kaffeestopp mit Aussteigen fuhr Moksha – auch gerne schnell. She planed the boat. Das hat irgendwas mit Hydraulik und so zu tun – da hat das Boot nur noch ganz wenig Wasserkontakt und die Spitze steht ziemlich steil aus dem Wasser. Als Moksha genug hatte durfte ich wieder. Wir waren inzwischen nicht mehr auf den Neben“straßen“ sondern eher auf der Autobahn. Der Wahnsinn. Überall Boote die Wellen machen und einem entgegenkommen, oder von hinten oder queren, Schilder und andere Hinweise wo und wie man fahren darf, Menschen in Kajaks und und und. Da ich ja quasi eben erst gelernt hatte zu fahren war ich leicht überfordert. Aber – wie so oft mag ich einen Lehrer an meiner Seite, der mir eher etwas zuviel zutraut als zu wenig. Allerdings saß der inzwischen vorne und quatschte mit den anderen. Die waren nach anfänglichem hin- und hergefahre sehr zufrieden mit meinem Fahrstil. Nach fast einer Stunde konnte ich nicht mehr. Mein Hirn war total erschöpft, alles andere auch. Außerdem wurden die Boote immer größer, der Verkehr noch stärker, da wir zum Palm Beach Hafen kamen. Da habe ich das Steuer gerne wieder an Peter gegeben. Glücklich erschöft habe ich mir einen Platz im Schatten gefunden und dem Treiben zugesehen.

 

 

Früstück mit Tanz-Einlage

Da ich die Einzige bin, die hier wirklich frühstückt, sitze meistens irgendwo und gucke in die Gegend. Bis letztens Kathleen mit ihrer Tochter zu Besuch kam…
Ich sage zu Kathleen immer „Delfin-Tänzerin“. Erstens, weil ich sie in Bimini „bei den Delfinen“ kennengelernt habe und zweitens, weil sie an einem Projekt beteiligt ist, dass sich DolphinDance nennt. Außerdem ist sie tatsächlich Tänzerin, ausgebildet von Trisha Brown.
Kathleen mit den Delfinen schwimmen zu sehen hat mich zutiefst berührt. Sie kennt die Delfingruppen sowie die Individuen um Bimini herum und verbringt Zeit mit ihnen. Und die Delfine mit ihr. Sie „tanzen“ gemeinsam. Und, während ich oben auf der Wasseroberfläche lag und durch meinen Schnochel nach unten gucke, taucht Kathleen nach unten und schwimmt mit der Gruppe mit. Auge in Auge mit den Delfinen, minutenlang, ziemlich schnell. Das war nur eine Situation, aber ich sehe sie noch immer vor mir… (Wer mehr von/über Kathleen lesen möchte, unten gibt es Links…)

Also diese Kathleen kam mit iher Tochter für ein paar Nächte zu Besuch. Die pubertierende Tochter hatte es nicht ganz leicht mit uns Erwachsenen und schon gar nicht, als wir auch noch „so Sachen“ wissen wollten… Weil, von Einem zum Anderen, waren wir zu den Tanztechniken Flossing und Twerking gekommen und weil wir uns nicht alle vorstellen konnten was das ist, haben wir das Internet gefragt. Mit profesioneller Anleitung wurden vor allem die einzelnen Elemente Popping und Dropping herausgearbeitet. Das arme Mädchen, vor allem ihre Mutter war ihr natürlich unfassbar peinlich… Wir hatten Spaß, großen Spaß!

Am nächsten Morgen saß ich wieder und guckte – diesesmal war „die Gegend“ mit Bewegung gefüllt. Kathleen fährt demnächst nach Paris zum Unterrichten und übte ihren Unterricht. WOW. So eine Frühstücksunterhaltung hätte ich gerne öfter!

https://biminihealingarts.com/

Dolphin Dance Project

Being Ocean: Dancing with Dolphins

 

Röcke, Capes, Krawatten, Taschen – die Kollektion weitet sich aus

Wie schon erwähnt – ich bin ganz begeistert vom Nähen bzw. von der kreativen Energie die in mir angekickt wird, wenn ich mich dem Hingebe. Ich kann mich einfach Moksha und ihren Ideen anschließen oder ich mache meine eigenen Dinge – im Moment sind es Aufnäher… So wird die Wohnung immer wieder komplett zur Werkstatt und wir leben mittendrin…

 

Regen ist schlecht für´s Geschäft

Der Wetterbericht hatte uns gewarnt, aber als wir früh morgens losgefahren sind war noch alles bestens: kein Regen und kaum Wind – bestes Marktwetter. Nachdem wir den ersten „Wasserangriff“ aus den Beeten überstanden hatten – wer rechnet denn auch damit, dass morgens zur Marktzeit die Sprenkler aus dem Boden gefahren kommen und dann drauflosregnen bzw. sprühen? MENNO. Aber zur Gemeinschaftsstärkung ist das eine gute Aktion, da die ganze Verkäufer*innenreihe ein gemeinsames Thema hatte: „Geht ja gar nicht“ und „was für´n Mist – alles nass“.

So startete der Markt nach dem ersten Schreck gut. Bis die dunklen Wolken vom Meer doch näher kamen als uns lieb war. „Der Mann von nebenan der nicht Matthews Dad genannt werden möchte“ – wir können uns seinen Namen nicht merken und dass der Hund Matthew heißt ist ja einfach – hat minütlich das Radar beobachet bis es dann soweit war – REGEN. Schnell alles reinholen, Füße hoch und abwarten. In der Regenpause alles wieder ´raus, Zeltseiten trocknen und das ganze wieder von vorne. Die Nachbarn hatten eine andere Technik – Zelt runter soweit es geht und gemütlich darunter Warten. Oder auch eine Möglichkeit: „Nicht Matthews Dad genannt werden möchte“ machte es sich bei uns gemütlich. So haben wir zwar wenig verkauft aber die „Markt-Familien-Bande“ haben sich weiter gestärkt: Gemeinsam Kaffee trinken, mit den spanisch sprechenden Nachbarn quatschen und ein paar Wörter dazu lernen oder mit dem „Perlenverkäufer“ über mögliche gemeinsame Geschäfte in Europa nachgedacht… Bis zu dem Moment wusste ich nicht, dass mich das überhaupt interessieren könnte, tut es praktisch auch nicht wirklich, aber wenn keine Kunden vorbeikommen kann das eine willkommene Abwechslung sein…

Leider hat es den Rest des Tages weiter geregnet und wir mussten tun, was mich bei Flohmärkten echt nervt: alles nass einpacken. In unserem Fall war das vor allem: nasses Zelt und nasse Sandsäcke. So was doofes. Die nassen Sandsäcke haben uns noch Tage beschäftigt – zum Glück wusste Peter von seiner Arbeit, dass es am schnellsten geht den nassen Sand im Ofen trocken zu backen. Wichtig ist, dass man das von vorne herein heiß genug macht, sonst stinkt die ganze Wohnung nach nassem Sand. So waren wir Tage später einiges schlauer und hatten alles wieder trocken…

Am Samstag soll es wieder regnen – och NÖÖÖÖÖÖ. Dann fahren wir nicht auf den Markt!

 

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