Traditionell ist für mich Sonntags Waffeltag 🙂 Das kann auch hier gerne so bleiben. Um nicht ewig in der Küche zu stehen habe ich es mir am Küchentisch gemütlich gemacht. Wir haben jetzt Waffeln für die ganze Woche eingefroren!
Am Nachmittag waren wir am Strand zum Picknick verabredet – aber manno war das da windig. Und sehr hohe Wellen. Ich wäre da ja gerne ins Wasser gegangen, hatte aber keinen Badeanzug dabei. Außerdem war die rote Fahne gehissst, es gibt Riss-Ströumg-Warnungen und ich würde nur mit Peter ins Wasser gehen – als möglicher Retter. Ich weiß nicht wie fit ich im Moment mit meinen Armen/Schultern im Wasser wäre. Aber – Peter hatte auch keine Badehose dabei… Eigentlich waren wir ja auch zum Picknick verabredet. Der wunderbar am Strand gedeckte Tisch war aber nicht für uns. Außerdem hatten wir dann doch keine Lust im wehenden Sand zu sitzen. So sind wir ein wenig am Wasser gelaufen. Immer mit Vorsicht – es gab viele angeschwemmte Portugiesische Galeeren! ACHTUNG: sehr giftig! Und dann habe ich eine Sonnenbrille gefunden – genau passend zu meinen Klamotten und quasi wie neu! Ob die wirklich zum sonnenbrillen nutzt – keine Ahnung, es war ja bewölkt. „Great find“ fanden die anderen. Hier ist sowas Schräges irgendwie normal und mich kennt ja auch keiner 😉
Ich habe mich so langsam hochgearbeitet – ich schaffe es jetzt bis 21.30Uhr wach zu bleiben. Aufwachen tue ich noch immer früh bis 6 versuche ich aber ruhig im Dunkeln liegen zu bleiben. Tagsüber geht es mir schon ziemlich normal. Keine Kopfschmerzen oder sonstigen ungemütlichen Körpersensationen.
ABER – ich habe ja auch beste Beschäftigung und Ablenkung.
– Wenn es hell geworden ist mache ich mein Qi Gong, gucke aus dem Fenster. Auf das immer „schön kurz“ geschnittene Gras der Wohnanlage, in die Bäume, sehe die „alten Leute“, die ihre Fitnessspaziergänge machen oder mit ihrem Hund spazieren gehen. Die meisten sehr bunt angezogen – so habe ich „Alte “ in Deutschland nur wenige gesehen.
– Es gibt eine „Qi Maschine“ um die Leber zu bewegen, unsere „Zapper“ zur „FequenzHeilung“ – wir sind voll ausgerüstet mit allen möglichen GesunderhaltungsIdeen; mit und ohne Gerät. Ich bin froh, dass ich nicht Mokshas Übungen mache… Z.B.: Sie hat so ein pfeifengroßes Plastikteilchen, dass „The Breather“ heißt. Es „erschwert“ das Ein-und Ausatmen in unterschiedlichen Stufen. Regelmäßig benutzt, stärkt es die Lungenmuskeln. Ich habe mich immer gefragt wie es sich anfühlt, wenn Moksha sagt, dass sie lange schlecht atmen konnte. Noch schwerer aus- als ein-. Jetzt habe ich eine Idee und verstehe das bedrohliche Gefühl, dass Menschen in Situationen mit Atemnot beschreiben…
– Weiterhin lese ich, am Comuter oder im Buch, für meine SoulBirthDoula-Ausbildung oder was auch immer.
– Ich mache Frühstück, koche Tee, und gehe dann mit dem Frühstück raus auf den Catwalk – Vitamin D3 sammeln! Meine Zahnärtzin will im März was an meinem Kiefer reparieren. Damit der Knochen schnell heilt, trug sie mir auf, meinen Vitamin D Spiegel zu erhöhen! Das ist teilweise harte Arbeit für mich, weil es sooooo heiß ist wenn die Sonne wirklich scheint. Aber – es ist natürlich auch ein Spiel; ich muss das so nicht machen. Tropfen gehen auch.
Vorgestern war ich alleine Fahrradfahren. 7km hin- und zurück. Moksha ließ mich nicht fahren ohne Blinklichter – mhhhh, jaja… Ja ich weiß, die alten Leute hier habe ihre Autos nicht unter Kontrolle. Weil sie teilweise „sehr alt“ sind aber auch wegen der vielen Medikamente die sie nehmen. Sie sind einfach nicht zurechnungsfähig. Ich kann das immer gar nicht wirklich glauben – aber hier sind deswegen schon schlimme Unfälle passiert. Hinzu kommt, dass hier so gut wie keiner Rad fährt und dass die Autofahrer keine Rücksicht nehmen. Auch fast undenkbar für mich, ist Fahrradfahren in Hannover doch so alltäglich normal. Also ok, ich mache mich auf den Weg, so defensiv fahrend wie möglich. An der ersten großen Ampelkreuzung warte ich minutenlang auf grün. (Das ist hier normal, auch für die Autos.) Dann bin ich an der Reihe die 8 Spuren zu überqueren. Und ganz am Ende, ich bin fast da – ich fasse es nicht: fährt ein junger Mann mit seinem Riesenauto mitten auf den Fußgängerweg und versperrt mir den Weg. Während er mich ansieht! Ich frage mich einen Moment, ob das auch als Möglichkeit der Kontaktaufnahme genutzt wird… JA, ich habe sein großes Auto gesehen. Und ja, ich habe mit ihm laut geschimpft. Also – dass war doch extra! Also kommt auch noch dazu: Aufpassen im Straßenverkehr – es gibt Menschen die einen extra ärgern wollen, oder so. Einen Kilometer weiter ist der Fußgängerweg gesperrt. Ich muss runter auf die Straße. Das Auto der Bauarbeiter steht aber auch hier auf dem abgetrennten Streifen, der ein Radweg sein könnte. Zum Glück kommt grade kein Auto, die fahren nämlich ziemlich schnell auf ihren 3 Spuren; ich fahre auf die Straße. Der Bauarbeiter sieht mich und macht mir ganz schnell den Weg frei. Ahaaa, so geht es also auch. Mein Ziel erreicht, die Wakodahatchee Wetlands, will ich mein Fahrrad anschließen. Freundlich werde ich von einem Guard darauf hingewiesen , dass es hier nicht geht. Aber dahinten. Soll seinen Kollegen fragen. Bin immer wieder erstaunt über die großen Männer mit sehr dunkler Haut in Uniform, die oft solche „Wächter-Job´s“ haben. Dieser Kollege erklärt mir alles SEHR genau, wie ich am besten mein Rad in welchen der 3 Fahrradständer schiebe und wo ich das Schloß anbringe. Komischer „Service“, aber scheint hier normal.
Beim Spaziergang auf den Boardwalks über das Wasser ist mir alles sehr vertraut. 2 Jahre war ich nicht hier. Und alles wie immer. Teilweise wohnen die Tiere noch immer an den gleichen Stellen. Die Fotografen mit ihren RIESEN Objektiven und die vielen alten Menschen (viele andere gibt es in dieser Gegend hier kaum 😉 die alle auf der Suche nach Alligatoren, Schildkröten, Schlangen, Leguanen und Vögeln sind. Und es ist so beeindruckend, wenn dann eines der Saurier direkt und den Füßen durchtaucht! Und schön, den Geschichten der Menschen zu lauschen: „Gestern hat ein Alligator vor den Augen der Menschen einen Leguan gefressen! Ja, gleich hier!“ Langeweile hat man hier nie: Es gibt immer Tiere und Menschen zu beobachten. So schön, die Leguane in den Bäumen, die Watvögel auf dem Grün im Wasser…
Einmal am Tag, wenn die Sonne nicht so stark scheint oder auch im Dunkeln, ist „Pod Spaziergang“. Pod ist die Bezeichnung der Gruppe bei Delfinen und Walen. Also Walherde, Delfinschwarm. Moksha nennt uns Dreiergruppe Pod. Sie findet, das ist die beste Bezeichnung die sie für uns finden kann. Oft sind wir auf dem ehemaligen alten Golfplatz; dort ist jetzt eine Wohnsiedlung. Eine wo nur teure Autos stehen. udn wieder nur Menschen ab 55 leben. Wir wollen mal angucken, was sich seit dem letzten Mal verändert hat. Für mich so ungewohnt so leben zu wollen… Und eines Abends – wir finden eine Mutprobe: Wer traut sich das Licht vom Tennisplatz anzumachen? Noch ist er nicht in Benutzung, sieht aber aus wie fertig! OK, Peter fängt an – ach du liebes Bisschen. Das sind so riesen Flutlichter die die halbe Nachbarschaft erleuchten. Wir haben jede(r) einmal getraut und sind dann schnell durch die Büsche verschwunden (was auch sowas wie ne Mutprobe ist, weil man hier eher auf den Wegen bleibt!).
Gestern dann war ein langer Tag! morgens einkaufen, früh um 9, da sind die Geschäfte noch leer. Dann gegen Mittag endlich Freundin Melinda besuchen! Ich habe sie jetzt zwei Jahre nicht gesehen. Wir waren viel in Kontakt zwischendurch und jetzt endlich wieder live! Der Besuch war kurz, weil wir weiter fuhren zu einem neuen Therapietermin für Moksha. Neural Therapie zum Narben entstören. Meine tollen Ärzt:innen zuhause haben immer gute Ideen und wir finden dann hier Leute, zu denen Moksha gehen kann. Ich fand es sehr interessant und bekam alles genau erklärt.
Jetzt drömeln wir so vor uns hin bis gleich Besuch zum Abendessen kommt. Wir haben ein paar Bücher aus der Bücherei ausgeliehen – ich gucke, was wir so als Tagestouren machen konnen…
Ach ja, gestern kam auch noch „unsere“ neue Nähmaschine. So können auch die Nähprojekte losgehen!
Dies ist ein längerer Text – aber wenn ich dann doch einmal irgendwann ein Buch schreibe dann brauche ich Text 😉
Endlich wieder unterwegs, endlich reise ich wieder in mein Winterzuhause nach Florida. Ich fühlte mich etwas entwöhnt nach der langen reisefreien Zeit. Dennoch hatte ich ja etwas „geübt“; letztens vor 6 Wochen, als ich mit Anita ans Nordkapp reiste…
Die Aufregung war jetzt anders, aber intensiv. Ich habe noch nie so viele Mails vor einer Reise bekommen – so viele Formulare die auszufüllen waren. Stundenlang hat das gedauert und nicht hat alles immer funktioniert. Britisch Airways wollte gerne, dass ich alle Dateien eine App eintrage – wäre dann alles schneller. Aber das mit der App gefiel mir nicht. Habe darüber gelesen. Sie sei so schlecht gemacht, dass es 2 Stunden dauert sich darin zurecht zu finden und außerdem wollte ich meine Daten nicht auf diese Weise weitergeben. So habe ich dann irgendwann beim letzten Formular (zur möglichen Kontaktverfolgung in den USA) das im internet auszufüllen war aufgegeben, weil immer wieder die Meldung kam: „There was a problem transmitting your form – try again!“. Nee, also nach dem 6. oder 7. mal habe ich nix noch mal getryed. Obwohl angegeben war, dass es Voraussetzung zum Flug ist… Und online einchecken konnte ich auch nicht, weil App nicht genutzt – die Aufregung wurde stärker, zum Glück erst am letzten Abend. Aber mein treuer Gefährte Andreas konnte es gelassen nehmen…
So waren wir am nächsten Morgen brav 2 1/2 Stunden vor Abflug am Flughafen. Die Schalter machen erst 2 Stunden vor Abflug auf. Da es wegen Covid keine normalen Sitzplätze gibt habe ich auf einem Stapel umgedrehter Apothekenkisten gesessen, Andreas auf einem Gestell zum Kofferabmaße bestimmen. Geht auch. Die Schlangen waren lang, da ich aber ja wieder „Assistance“ unter Anderem für Hilfe mit Gepäck (vor allem bei Treppen und langen Wegen und wenn es schnell gehen muss) und dem Verkürzen von langen Stop-and-go-Warteschlangen (und ich sollte bald an Schlagen vorbeilaufen – so lange wie ich noch keine noch nie gesehen hatte…) zum Flug gebucht hatte, habe ich mich in der Priority-Line angestellt. Eine sehr freundliche Britisch Airways checkte mich ein – bis zum „Contact tracing for Covid“-Formular. „Ähh, das konnte ich Online nicht ausfüllen – gucken sie, habe einen Screenshot von der Info gemacht!“ „Mhh“ überlegte sie kurz „aber sie deshalb nicht fliegen zu lassen finde ich jetzt auch übertrieben. Ich habe sie bis Miami durchgecheckt. Sie werden noch häufiger gefragt werden, zeigen sie den Screenshot dass es nicht ging!“ Nun fühlte ich mich „ziemlich sicher“ aber plötzlich war mir nochmal klar, warum ich so aufgeregt war – … sie nicht fliegen zu lassen… – ach du meine Güte. Puhhhhh geschafft. Mit meiner persönlichen Andreas Assistenz hatte ich es geschafft ohne an diesem Morgen meinen 23kg Koffer auch nur einmal zu berühren! Danke Andreas, ich glaube ich habe (vielleicht spätestens) jetzt verstanden, dass sich dich beim nächsten Mal sofort frage und nicht an Taxi denke. Der könnte das mit dem Koffer ja auch, aber die Zeit durch den letzten Abend bis zu Abflug mit dir geht so ja nur mit dir!!!
In Hannover kommt keiner mit einem Rollstuhl und assistiert mir, nicht notwendig, die Wege treppenfrei und die Schlangen kurz. Die Sicherheitsleute untersuchten wie immer sehr regelbewusst mein Gepäck, vor allem meine Essenvorräte scheinen immer interessant…
Jetzt aber – auf nach London – was ja außerhalb der EU liegt – unter anderem deshalb auch die aufwendigen Formularausfüllungen! Da die Assistenz, da wo ich sie am meisten bräuchte – beim im Flugzeug die Koffer in die Overhead compartments zu hoch tragen – aufhört, habe ich nette Mitreisende gefunden, die das getan haben. Die Steward:essen sind bei etwaigen Verletzungen wenn sie es tun würden nicht versichert, und tun es in der Regel nicht.
Ein ruhiger Flug nach London, mit besonderen Wolken- und Himmelsansichten und, immer wieder beeindruckend, Landeanflug mitten über die City von London: Tower Bridge, Themse, Big Ben, Zaha Hamid Aquatic Center (Moksha und ich sind Fans von Zaha Hadid und würden am liebsten nach Aserbaidschan reisen – aber das vielleicht dann im nächsten Leben)… Die Assistance Organisation in London hat gut geklappt – der Rollstuhl stand gleich am Flugzeug. Der erste „Wheelchair pusher“ war extrem nett; es ist angenehm von netten Menschen und anregenden Gesprächen durch das Gewusel der Flughafenwelt geschoben zu werden. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie groß so ein Flughafen ist und was dort alles los ist! Er verabschiedete mich in einen Bus, Gepäck immer bis an die Füße getragen, danke! Der Mensch auf der anderen Seite am Bus sprach viel mit seinem Handy, aber nicht mit mir. Hätte auch nicht viele genutzt, weil ich die Sprache nicht verstand. Es war Inder oder Pakistani oder irgendwo aus der Gegend. Da seine Mitarbeitenden auch alle diese Sprache sprachen fühlte ich mich für einen Moment wie „verflogen“ und woanders in der Welt angekommen. Aber wir verstanden uns dann doch – ich fand auch es würde Zeit jetzt mal bis zum nächsten Gate zu kommen. Wie schön, vorne an der Security Check Schlange durchgewinkt zu werden. Allerdings nutze es nicht so viel, weil der Rollstuhl beim Drogencheck 2x positiv anschlug und der Rollstuhlschieber einige Zeit mit Formularen und Warten und nochmal prüfen verbrachte. Oh man, das schien ihm nicht so oft zu passieren, weil er noch länger telefonierte als vorher. Ich wäre ja gerne ein wenig gegangen vor dem langen Flug, aber es ist immer kompliziert das den Schiebenden zu erklären, vor allem, wenn wir nicht dieselbe Sprache sprechen. So blieb dann noch der Weg zum Klo. Als ich gerade einen Kompressionsstrumpf angezogen hatte, unter interessierter Beobachtung meines „Assistenten“, mir total heiß war und ich fast unter Tränen. (Diese Scheiß-Kack-Strümpfe! Ich dachte die wären schon ausgeliefert, aber die Muskeln meiner Finger scheinen weniger geworden zu sein oder was auch immer…) Es hat fast 10 Minuten gedauert… Schrecklich. Aber, weiter geht´s, PreBoarding für die Rollstuhlgemeinschaft, die mit Kindern und die ganz Reichen, die oben in der ersten Klasse des Airbus 380 sitzen. Vorm Flugzeug verabschiede ich mich von meinem Assistenten und finde einen jungen Familienvater, der meinen Koffer hoch trägt. Fast alleine in meinem „Abteil“ habe ich Zeit für den zweiten Socken. Unfasslich, was für eine Prozedur… Und ich habe noch Zeit mein Essen zu essen, bevor viele andere Leute da sind. Dann möchte ich meine Maske tragen und möglichst für nichts absetzten. Gemütlich eingerichtet für die nächsten 10 Stunden (immer wieder eine Art Meditation für mich soooooo lange auf der Stelle zu sitzen). Ich gucke aus dem Fenster und bin begeistert: Der Flügel des Airbus 380. Wie kann es sein, dass dieses Ding fliegt! Wikipedia sagt: „Der Airbus A380 ist ein vierstrahliges Großraum-Langstreckenflugzeug des europäischen Flugzeugherstellers Airbus mit zwei durchgehenden Passagierdecks. Der Tiefdecker ist mit einer Kapazität von bis zu 853 Passagieren das größte in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt. Es hat eine Reichweite von max. 15.200 km und eine Reisegeschwindigkeit von etwa 940 km/h.“ Er ist das größte und schwerste Passagierflugzeug der Welt, 73m lang, 24 hoch, hat ein Startgewicht von bis zu 560 und die Antriebskraft ist wie die von 3500 Autos! Er braucht über 2 Kilometer zum Starten. Aiaiai, das ist ja wie eine fliegende Kleinstadt! Und er fliegt! Und rüttelt und schüttelt in den Turbulenzen über dem Pazifik. Jetzt heißt es warten, nichts tun und weiter warten. Ich warte auch auf Wasser, habe Durst. Und als kleinen Luxus bestelle ich mir zum Wasser einen Apfelsaft (da ich Moment ja so gut wie zuckerfrei lebe, trinke ich sonst keinen Saft). Lecker, was für eine Freude, mische mir Saft und Wasser, hebe den Becher zum trinken an, irgendein Haltemechanismus in meinem Arm versagt für einen Moment und ich kippe mir die halbe Apfelschorle genau in meinem linken Ärmel. Nee, ne. Keine Ahnung wie das geht. Nass und klebrig war es aber nix weiter zu tun, weil der Ärmel alles sofort aufgesaugt hatte. Es arbeitet noch in mir ob mich das nun aufregt oder nicht als ich beim Abstellen des 1. Bechers den 2. Becher meiner Luxusköstlichkeit leicht antippe und dieser umkippt. Über meine Jacke die auf meinen Beinen liegt, über und in meinen wasserdichten Rucksack, in meine Schuhe. Der Nachbar wirft mir eine Serviette zu. Danke! Ich hatte beschlossen, dass ich mich nicht aufrege, wozu. Als die Stewardess zurückkommen bestelle ich: Ein Wasser und einen Apfelsaft….
Und viele Stunden später fliegt der Airbus380 im Dunkeln mitten über die City von Miami um kurz dahinter zu landen. Ich erkenne einiges wieder was ich im Hellen von unten kenne und realisiere: Ich bin gleich da! Wirklich wahr! Die Zeit war mir lang, das Sitzen und kaum bewegen können – puhhh. Habe Filme geschaut, unter anderem „The Father“ mit Anthony Hopkins über einen dementen Vater und seine Tochter. Wow, was für ein bewegender Einblick in diesen möglichen Teil eines Menschenlebens! Ach ja, mein Handgepäckoffer. Als ich fragen wollte wer mir hilft, waren alle schon weg. Die Stewardess steht neben mir und zuckt mit den Schultern, sie könne nicht helfen. Also wir könnten es gemeinsam tun. NEIN, können wir nicht! Ich bin froh wenn ich meine Arme überhaupt über den Kopf bekomme! Mit Gewicht geht es nicht. Sie schlug mit vor, dass ich beim nächsten Mal den Koffer unter den Sitz tue… Meinen Ausführungen lauschend, wie es meinen Muskeln, Sehnen und Gelenken bei 10 Stunden sitzen ohne bewegen geht und wie es wäre wenn ich meine Beine dann nicht mal mehr ein wenig zu strecken – hat sie dann den Koffer runter geholt. Danke! Fürs nächste mal habe ich einen Plan: Ich steige auf die Lehne vom Sitz, dann ist der Winkel von Arm zu Koffer „besser“ und dann ziehe ich den Koffer so weit raus, bis er von selber auf den Sitz fällt… von da aus kann ich ihn dann auf den Gang heben! Guter Plan!
Ich gehe als fast letzte aus dem Flugzeug und treffe vor dem Flugzeug eine Assistenz-Organisiererin und einen Rollstuhl. Aber keiner da der/die schiebt. Die haben schon die beiden anderen weggeschoben. Jetzt keiner mehr da, wegen Covid kaum Personal – bitte warten. Äh, wie länge? Moment ich telefoniere… Es wird klar, dass es niemanden gibt. Ich stehe nach bald 24 Stunden unterwegs im Zug zwischen Flugzeug und Gangway, völlig fertig mit schmerzenden Gräten und sage halb unter Tränen, dass ich alleine gehe. Das gefällt der Frau nicht, auch wegen der langen Schlange bei der Immigration… Völlig erschöpft und etwas verzweifelt gehe ich. Sie ruft mir nach, dass sie mich vor der Immigration versucht auszurufen und dass es ihr unendlich leid tut. Viele lange Gänge – ich gehe erstmal auf´s Klo. Schön bequem mit all dem Gepäck auf das große Behinderten Klo. Lege mein Handy auf den Klorollenhalter, damit es nicht ins Klo fällt… Viel Gänge weiter: Warten auf den Shuttle Zug, der die Terminals verbindet. Ich treffe eine Rollstuhlschieberin in Arbeit, erkläre ihr mein „Problem“ und frage, ob ich einfach mit ihnen beiden gehen kann. Sie guckt mich freundlich an – sie versteht mich nicht. (Ich vergesse immer wieder, dass es in Florida sehr viele Spanisch sprechende Menschen gibt und bin jedesmal überrascht, dass ich in die USA reise und mit englsich nicht komunizieren kann!) Spricht vielleicht soviel englisch wie ich spanisch. Aber sie winkt mir ich können mitkommen. Im Shuttle will ich Moksha und Peter schreiben… MEIN TELEFON!!! ACH DU SCHEISSE! Obwohl sie nix versteht, versteht sie, dass: Phone/Toilet/forgot. Sie gestikuliert mir, dass ich im Zug bleiben soll und zurück fahren. Total alleine im Zug, alleine auf dem Weg zurück, nur die Frau von vorhin, der es so leid tat, dass sie mir nicht helfen konnte, kam mir entgegen. Mein Telefon lag noch da, wo ich es hingelegt hatte. Was für ein Glück! Es war sehr komisch so ganz alleine. Auch im Zug, auch auf den 100ten meterlangen Laufbändern. Dann sah ich von Weitem eine Menschenschlange. SEHR lang. Die Frau vom Flughafenpersonal sah mich fragend an, wo ich so „spät“ so alleine herangeschlichen komme. Als sie „meine Geschichte“ hört sagt nimmt sie mich fast an die Hand. „I will help you from here“. Wir laufen an mehreren hundert Metern Menschen vorbei. So lange Warteschlangen habe ich noch nicht gesehen. Und erstaunlich: die Flughafenfrau auch nicht. Niemals gibt es hier solche Warteschlangen… Ganz aufgeregt kommt uns die „I am so sorry that I can´t help you“-Frau entgegen. Sie sagte, als sie die Schlangen sah musste sie sich auf den Weg machen mich zu finden. Weil es würde Stunden dauern in diesen Schlagen… Die beiden diskutieren wer mehr zu Sagen hat und mich am leichtesten direkt zur Passkontrolle bringen kann. Und Schwups, stehe ich vor dem Diplomaten-Schalter und bin durch. Mein Pass und mein Visum – sonst will der nix sehen. Am Kofferband sehe ich die Crew und meinen Nebensitzer. So groß wie der war, war er vielleicht ein Baseballspieler. Alle anderen Leute standen wahrscheinlich die halbe Nacht in der Einreiseschlange. Zum Glück habe ich mein Telefon und kann eine SMS mit der Info „door 7“ schreiben. 20min später holen Moksha und Peter mich dort ab. Geschafft. Jetzt nach Hause. Moksha und Peter sind auch erst vor 3 Tagen „von Mama“ zurückgekommen. Moksha war 7 Monate nicht hier. Mein Zimmer haben die beiden gestern ganz und gar aufgeräumt, den Rest machen wir jetzt gemeinsam.
Nach einer wenig geschlafenen Nacht bin ich sehr müde und spüre den Jetlag überall – aber ich bin sehr glücklich hier zu sein!
Diesen Text schreibe ich im Nachhinnein. Nicht wie sonst während wir unterwegs sind. Das hat bei dieser Reise nicht geklappt… So wird dieses eher eine Bild-Wort-Geschichte.
Die ersten Tage sind wie immer Jetlag geprägt. Aber sobald Moksha sich in die hannoversche Zeit eingefunden hat, beginnt sie wie immer die Küchenchefin zu sein…
Wenn immer möglich, ernten wir im Garten was wir essen. In meinem Garten gab es nicht so viel, aber wir dürfen auch in anderen Gärten ernten – das ist ganz wunderbar! Danke!!!
Bevor wir uns auf die große Reise gehen, machen wir ein paar kleinere, besuchen Höhni an der Nordsee…
und meine Familie in Borken. Papa Helmut macht uns mit einigen Sehenswürdigkeiten der Umgebung vertraut.
Und natürlich haben wir den BOREK mitgebracht, das Familienwohnmobil. Nach einige Versuchen unsere Fahrräder auf den Träger zu heben – ohne Hilfe keine Chance. Also haben wir unsere kleinen rollenden Zweiräder mitgenommen. Anders aber auch gut.
Und als alle angeschnallt sind, hier: Elke´s Büro und Moksha´s Krams, kann es losgehen.
Unser erster TouriStop: Dinkelsbühl
Nach einer Wanderung durch die Teufelsschlucht/Auerberg besuchen wir die Wieskirche.
Die ersten Blicke auf die Berge lassen uns immer wieder anhalten und staunen. Auf dem Platz der unten zu sehen ist durften wir zwar nicht übernachten, aber wir sind früh morgens zum Frühstücken, für Qi Gong und Yoga wiedergekommen. Sogar das Schloss Neuschwanstein war von hier zu sehen.
Wir hatten viel Spaß mit Moksha´s Interpretation eines Dirndels!
Wir sind einige Klammen durchlaufen. Was für ein weiteres besonderes Naturereignis. Meist waren wir die letzten die noch durchs Tor geschlüpft sind. So hatten wir lange Strecken ganz für uns alleine.
Unsere Klammbesuche waren vor dem Wahnsinnsregen, der 2021 im Süden Deutschlands gefallen ist. Zum Glück waren wir an dem Tag nicht in der Höllenklamm, als dort die Flutwelle durchschoss und mehrere Menschen mit sich riss. Nach dem Unfall haben wir uns von weiteren klammen ferngehalten. Mit der Erfahrung der Enge und der enormen Wasserkraft da wo wir waren und dem Wissen was geschehen kann waren wir erstmal erschrocken und haben uns von Klammen ferngehalten.
Auf dem Weg zur österrischen Seite der Zugspitze sind wir am Plansee entlang und wieder zurück gefahren. Was für eine Wasserfarbe.
Mit dem Blick auf das Wettersteingebirge wurde uns klar, warum man von der Zugspitze nicht immer einen guten Ausblick hat…
… aber am nächsten Morgen war die Sicht frei!
Nach dem Genießen der atemberaubenden Ausblicke von der Aussichtsplattform haben wir einen Kaffee mit Ausblick getrunken. Immer dabei: unsere mitgebrachten Nüsse und andere kleine Leckerlichkeiten die in unsere „Ernährungsform“ passen.
Weil für Moksha die Höhe im Sinne des Wortes „atem(be)raubend“ sein kann/ist, haben wir ihren Blutsauerstoffwert kontrolliert. 92 ist so am unteren Ende von noch ok und für kurze Momente ist es eh ok. Noch nie war so so hoch über dem Meeresspiiegel!
Da wir nicht wussten, wann und ob wir je wieder hierher kommen, haben wir uns mit einer weiteren Gondel ins Skigebiet unter dem Gipfel fahren lassen. Es gab nicht genügend Schnee für´s Skifahren und es sah eher aus wie auf dem Mond oder so. Und es war sehr kalt. Und ein weiteres Mal: so schön, beeindruckend, tollstes Wetter, besonders – hier könnten wir länger bleiben…
Und während wir so überlegten wohin, fiel mir ein, dass Myrta in der Schweiz nicht weit vom Bodensee lebt. Und ich tat was ich so gerne tue: mal spontan anfragen, ob wir sie besuchen können. Kaum den Text geschrieben kam die Antwort: „Oh ja gerne, wir fahren allerdings um 5 zum See baden, wenn ihr mitwollt dann bitte vorher kommen!“ Laut Karte waren es eineinhalb Stunden. Da wir aber keine Vignette für die Schweiz hatten und Moksha immer schonmal nach Lichtenstein wollte, dauert es etwas länger als gedacht über die „green roads“. Aber, wir waren pünktlich zur Abfahrt zum Schwimmen da.
Myrta und ich kennen uns von einer sehr intensiven Online-Veranstaltung. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass wir uns schon „gut“ kennen – stimmt ja auch, soweit das über´s Internet geht, mit dem „gut kennen“. Wir einen eine so schöne, nahe, vertraute, freundschaftliche Zeit. Moksha war natürlich sofort miteinbezogen, wie es sooft ist, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Und Myrta fand, nach den vielen intensiven Gesprächen die wir hatten, dass Moksha und ich uns auch als „SNOT-Therapeutinnen-on-the-road“ selbstständig machen könnten. Gute Idee!
Wir fühlten uns so wohl, mitten auf dem Bauernhof! Und am Ende vom Feld: der Rhein.
Wie schon so viele Tage auf der Reise, hatten wir bestes Reisewetter und machten Ausflüge in die Umgebung.
Mit einem Sessellift sind wir nach ganz hoch oben auf den Pizol gefahren und stellten fest: Wir haben hier zu wenig Zeit, wir möchten unbedingt wieder kommen! So steht ein Reiseziel für´s nächste Mal schon fest 🙂
Zürück in den deutschen Alpen: das Alpenglühen
Bad Tölz
Plötzlich ziemliches Mistwetter – die Berge kaum noch zu sehen.
Also: Shoppingday in Oberammergau – wobei es nicht so ganz unser Stil war was es so zu kaufen gab…
Schloss Linderhof – Moksha war vor vielen Jahren schon einmal hier und wir wollten es gemeinsam noch einmal ansehen und durch den Park wandeln.
Nachdem das viele Wasser abgeflossen war, gab es einige interessante Ausblicke im Flußbett.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise: Der Ahornboden im Karwendel/Österreich. Das Besondere in diesem langen Tal sind vor allem die uralten Bergahornbäume.
Wir wollten uns das Ganze gerne von oben angucken und haben uns am Schild: Familienweg zur …alm orientiert. Das hörte sich genau richtig für uns an. Guter Dinge und mit Freude auf eine „Bergwanderung“ gingen wir los. Der Weg wurde immer enger und steiler und wir wunderten uns immer mehr über die Angabe „Familienweg“. Wir wussten, dass dieser Weg auf einen breiteren anderen Weg stoßen würde und hofften, dass dieser bald käme. Weil: Moksha wurde immer „schwächer“, bekam schlechter Luft, ihr war sehr schwindelig und sie sah Weiß von allen Seiten ihre Sicht vernebeln. Für mich hörte sich das immer mehr nach Zeichen von Höhenkrankheit an. Oder was auch immer – es wurde unheimlich. Und eins war klar: der Weg zurück war keine Option. Viel zu steil mit Schwindel und halb blind. Ich lief immer wieder voraus und machte mir Gedanken, wie eine Hubschrauberrettung wohl funktioniert. Moksha saß immer öfter auf dem Boden um einen Moment Ruhe zu bekommen. OH MANNO. Wer hätte das gedacht. Familienweg und so hoch waren wir gar nicht. Aber nie zu vergessen: Wir sind „SNOT“ – SPECIAL NEEDS On Tour! Die Special Needs tauchen oft in unerwarteten Momenten auf. Dieser war so einer, ein extremer. Aber, wie Moksha so oft sagt: „Was zu tun?!“ Moksha ist „zäh“, ich habe in solchen Moment wenig „Angst“ – also: weiter geht´s, weil sitzen bleiben machte auch keinen Sinn. Und dann kam er endlich – der Weg. Große Erleichterung. Nach einer erholsamen Pause gingen wir wieder nach unten – ohne die Alm auch nur von Weitem gesehen zu haben. Bald konnte Moksha wieder ohne ihre Stützstöcke gehen. Der nächste Kaffee war in Sicht und das Drama bald vergessen. Puhhhh. Das nächse Mal wenn wir einen Familienweg wählen werden wir uns besser erkundigen!
Als kurzen Abstecher sind wir mit unseren Rollern durch Kufstein gerollert.
Und weil uns das Gondelfahren so gut gefällt: hier sind wir zum Kampenwand hochgefahren und auf dem Panoramaweg zum nächsten Kaffee gewandert. Das „Drama“ der letzten Wanderung war schon wieder vergessen. Wir sind direkt wieder in die Begeisterung gegangen. Und am Ende dieses Tage in die Beeilung. Weil es doch länger dauerte als gedacht pünktlich zur letzten Abfahrt an der Gondelstation zu sein. Allerdings war da eine seeeeehhhr lange Schlange. Als wir hochgefahren sind, stand die Gondel einige Male für längere Zeit still. Deshalb konnten wohl nicht alle pünktlich runterfahren. Fast eine Stunde standen wir in der Warteschlange und waren froh unsere wärmsten Klamotten zu tragen. Es war kalt da oben im Wind am frühen Abend.
Und hier endet das Schreiben zunächst. Weil ich auf meinem Reisecomputer nicht alle Fotos habe… Der Rest folgt dann bald.
Eine Woche vor meiner Heimreise begann ich mich damit zu beschäftigen – bzw. es beschäftigte mich -, dass ich bald wieder in mein HannoverLeben reise. Dieses Mal traf es mich tief. Ich wollte nicht zurück.
Da sagte Moksha, dass es ihr auch immer so geht, wenn sie umgekehrt von Hannover zurück in ihr FloridaZuhause reist. Sie hat dann immer das Gefühl, dass sie doch erst gerade angekommen ist und wie kann es sein, dass sie „jetzt schon“/gefühlt am zweiten Tag zurück „muss“.
Diese Zeit mit Moksha in Florida war bis jetzt die längste. Auf eine Art die intensivste. Moksha meint, dass liegt auch daran, dass wir zusammen ein Business geführt haben. Stimmt, das gemeinsame Nähen und auf den Märkten verkaufen, mit allem was dazu gehört – das war auf verschiedenen Ebenen sehr intensiv. Vor allem das gemeinsam im Flow sein, aufzustehen und als erstes an die Nähmaschine zu gehen, teilweise Schulter an Schulter, weil ihre Overlockmaschine neben meiner Nähmaschine stand. 2 Wochen lang haben wir uns dem ganz und gar hingegeben. Danach wurde es ruhiger an den Maschinen und doch blieben die Nähaktivitäten oft im Vordergrund.
Mit jeder Reise wird natürlich auch alles immer vertrauter, das Zuhausegefühl wird immer stärker. Es haben sich neue Kontakte/Freundschaften entwickelt, bzw. die vorhandenen gestärkt. Auch wenn Mokhsa und ich ja fast alle Zeit gemeinsam verbringen fühle ich mich mehr und mehr wie selbstverständlich in der Gegend und mit den Menschen zu Hause.
So kam es mir vor, als müsse ich dieses Mal die Transformation von einem ins nächste Zuhause ganz bewusst angehen. Jeden Tag ein Stück mehr, ganz bewusst das letzte Dies und das letzte Das, die Vorstellung an meine mir lieben Menschen in Hannover/Deutschland immer wieder zu mir holen. Die vergehende Zeit half natürlich. Und dennoch fiel es mir nicht leicht. Dann kam für einen Moment der Coronavirus in die Gedanken – also: ist das ein Grund jetzt nicht zurück zu fliegen? Wie wäre es ich würde bleiben? Die getane Transformationsarbeit war wie weggewischt; Gedanken an „Ich bleibe hier“ und was damit dann alles zusammenhängt waren plötzlich im Vordergrund. Aber nur ganz kurz, weil schnell deutlich wurde, dass es Sinn macht genau jetzt zu fliegen. Wo noch nicht in jedem Flugzeug damit zu rechnen ist sich anzustecken. (Und ausgerechnet ich war es dann, die wahrscheinlich für alle anderen „unheimlich“ war: mit Atemmaske (damit fliege ich seitdem ich Moksha kenne und seitdem ich mehr und mehr lese was sich so alles in der Kabinenluft befindet) und Husten am Ende einer Erkältung…) So waren die letzten Tage unspektakulär und ruhig aber sehr verabschiedungsintensiv. Auch hier spielte der Coronavirus eine Rolle. Weil, ob Moksha im Sommer nach Deutschland fliegen „kann“, bleibt nun erst einmal abzuwarten. Theoretisch gehört sie zu denen, für die dieser Virus lebensgefährlich ist. Es geht nicht um Verrücktmachen, aber es ist ein Fakt. Mir wurde dadurch auf eine Art bewusster, dass natürlich jeder Abschied auch ein Abschied für immer sein kann – wie gesagt – ich war intensiv und ganz bewusst mit Abschied beschäftigt…
Jetzt bin ich seit 2 Tagen wieder hier. Hatte eine ganz unkomplizierte Reise. Der lange Flug kam mir ganz kurz vor. Die Umsteigezeit in London mit einer Senior Assistentin ging vorbei wie nix. Meine langen Rückmeldungen an die Fluggesellschaft über die Erfahrungen als „Behinderte auf Reisen“ hatten dazu geführt, dass ich in London die ganze Zeit von einer Person im Rollstuhl durch den Flughafen geschoben wurde. Wir haben uns sehr gut unterhalten und es war fast schade, als wir uns verabschiedeten. Sie wollte mir noch mein Gepäck in die Gepäckablage tragen als ein Steward sagt „kein Problem, mache ich gerne“. So unterschiedlich gehen die Leute mit dem „ich muss das nicht machen“ – ganz anders als auf der Hinreise. Und plötzlich war ich wieder zurück. Und es war gar nicht „schlimm“, nein, ganz zufrieden zurück in meiner Wohnung. Und Menschen bei mir, die mit lieb und wichtig sind.
Heute war ich unten im Garten, da ist ja schon Frühling! Der Knoblauch kann vereinzelt werden, der Rukola wächst, der Spinat vom letzten Jahr auch, es können erste Samen ausgebracht werden und alles Kraut was sich selbst in den Beeten angesiedelt hat kann raus. Oder in den Salat! Den haben ich gerade zu Mittag gegessen. 18 Uhr 🙂 Jetzt gibt es Kaffee. Ja – die Sache mit der Zeitumstellung dauert noch ein paar Tage. Moksha ist auf dem Markt. Erzählt mir von den Nachbarn, vom Wind und was sie verkauft…
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