unterwegs...

Monat: Februar 2020 (Seite 3 von 4)

Backroads of Florida – Kurztrip an die Westküste

Gemeinsam Unterwegs-Sein, SNOT on Tour, das sind wir natürlich auch gerne hier. Aber – das mit dem woanders Übernachten ist immer kompliziert. Moksha kann mit ihren Allergien und der „empfindlichen Lunge“ nur dort „gut“ schlafen wo es keine Tiere, keinen Schimmel und keine Duftstoffe gibt. Das mit den Tieren ist relativ leicht zu klären. Da kann man Leute fragen, ob Tiere im Hotel/airbnb erlaubt sind oder nicht und es gibt ein Ja oder Nein. Schimmel gibt es oft in den Häusern – wir sind in den (Sub)Tropen. Ein NEIN auf die Frage nach Duftstoffen ist nicht unbedingt ein Nein – Menschen wissen gar nicht genau was gemeint ist. Und selbst mit genauerem Nachfragen – in unserem ausgewählten airbnb gab es Duftstäbchen und anderes Duftverteilendes im Flur, die Bettwäsche mit parfümiertem Waschmittel gewaschen, das Badezimmer mit was auch immer geputzt – die „Duftpartikel“ waren überall. Peter sagt immer: „Clean doesn´t smell – sauber riecht nicht“. Nun war es wie es war, zum nach Hause zurück zu fahren zu spät. Das heißt für Moksha, dass ihre Atemwege dicht sind und sie Zeugs in ihre Lunge atmet, die nicht die Selbstreinigungsfunktion hat, wie unsere Lungen. But – what to do…

Letztens in der Bücherei habe ich ein Buch gefunden: Backroads of South Florida. Ich bin ja bekannt für meine Vorliebe für die „Greenroads“. Moksha macht sich darüber oft lustig: Das Navi sagt für den schnellsten Weg 2 Stunden, für „ohne Autobahn“ 4 und wenn Elke fährt dauert es 6. Ja, so ist das und meistens fahren wir durch tolle Landschaften und entdecken alles Mögliche… So. Und jetzt gab es sogar ein Buch über das „alles Mögliche“ am Wegesrand. Peter war auch begeistert. Wie schonmal geschrieben: In Florida sind hauptsächlich die Küstenregionen bewohnt. Im Landesinneren gibt es kleine Städte, Kilometer um Kilometer Zuckerrohrplantagen, den Lake Okeechobee und Orangenplantagen oder Sumpf…
Da wir uns schon kurz nach dem Losfahren mit Dingen wie „stundenlang im bankrotten Biosupermarkt die günstigsten Sachen kaufen“ verfranst hatten kamen wir viel später in den Städchen an, in denen es z.B. wunderbare Second-Hand-Läden gab. Wow, was es dort für tolle Sachen gab – die wirklich alten schönen Dinge. Nur schade war: der erste machte um 16 uhr zu, dann die Feldermaus…, der zweite um 16.30 der dritte um 17 Uhr. Menno, immer wenn wir gerade angekommen waren hieß es: Wir schließen in ein paar Minuten. Und dann war es dunkel. Mhh – wir denken gerade darüber nach nächste Woche den ersten Teil des Weges noch einmal zu fahren…

Auf den Fotos zu sehen:
Die Städte im Inland haben riiiiiiiieesiiiige Flaggen, scheinbar sind die Menschen hier sehr nationalistisch. Und wir haben einen riiiiiesigen Mann gesehen, seine Hüften waren dort, wo meine Schultern sind…
Dann sind wir immer wieder durch Städtchen gefahren, zu denen Moksha und Peter sagten: das könnte überall in Amerika sein – so sieht es „hier“ auf dem Land aus.
Die Orangenplantagen haben uns beeindruckt – vor allem der Duft. Der WAHNSINN. Orangenblütenduft extrem. Und es gab Hügel – sehr ungewöhnlich für Florida.

Spät kamen wir in Tampa in unserem airbnb an. Das sah am nächsten Morgen im Hellen ganz schön aus. Wären wir nicht so von dem „Gedufte“ so genervt gewesen, könnte das eine schöne Unterkunft sein. Unser Frühstück haben wir in einer cubanischen Backerei gekauft – dazu einen Kaffee. Nebenan ein weiterer ThriftStore – z.B. mit diesem Fridgidaire flair aus den 60gern oder dem Retro-T-Shirt einer, wie uns gesagt wurde, sehr edlen Marke… Es war noch immer sehr teuer.
Auf den nächsten Fotos: das Henry B. Plant Museum in Tampa, zu seiner Zeit eins der prächstigsten Museen der Welt. Jau, das war deutlich nach zu empfinden.
Zum Mittagessen gab es mexikanisch – die Leute sprachen sogar englisch, was beim Auswählen der Speisen doch hilfreich ist…

Weiterhin sind wir zu einem thailändisch-buddistischen Tempel ausgeflogen und in die historische Stadt Ybor.

 

Mit der Kamera im Fairchild Tropical Garden

Der Botanische Garten ist einer unserer jährlichen Ziele. Die Sammlung der Pflanzen ist sehr beeindruckend, die Geschichte zum Park interessant. Jedes Jahr gibt es unterschiedliche Menschen die durch den Park führen und damit gibt es jedesmal neue bzw. unterschiedlich präsentierte Infos. Das Schmetterlingshaus ist immer einen Besuch wert. Und ich mag vor allem den Kanonenkugelbaum und den Florettseidenbaum…

https://www.fairchildgarden.org/

Seminole Tribal Fair and Pow Wow 2020 in Hollywood, Florida

Vor zwei Jahren war ich schon einmal „live“ dabei – allerdings nur über einen Live-Stream am Computer. Bereits damals hat mich dieses Spektakel sehr begeistert – vor allem das laute Trommeln mit den indianischen Gesängen und das Tanzen in der bunten traditionellen Kleidung. So war ich sehr gespannt auf diese Live-Veranstaltung.
Die Seminolen (so heißt diese Ethnie der Indianer Nordamerikas), die heute hauptsächlich im Süden Floridas zu Haue sind, sind die „Ausrichter“ dieser jährlichen Feier von ursprünglicher Kultur und Kunst. „Annual celebration of native culture and arts“. Ich finde auf English hört sich das besser an. Wörter wie „native – einheimisch“ und „tribal-stammeszugehörig“ auf deutsch zu übersetzten scheint mir irgendwie „komisch“…  Die Süd-Florida Seminolen kauften 2006 die Restaurantkette „Hard Rock Café“ und damit auch Casinos, Hotels und Konzerthallen. So findet das Event genau in einem dieser Casinos statt. Direkt daneben steht das „The Guitar“-Hotel, das erst seit ein paar Monaten geöffnet ist.
Was für ein Wandel durch so krass unterschiedliche Welten: vom Parkplatz zur Lobby des Casinos, mitten durch das Casino und dann viele, viele Gänge weiter Richtung Veranstaltungsraum vorbei an Verkaufständen der Indianer. Immer wieder war schon von weitem zu hören, dass wieder jemand in traditioneller Kleidung näher kommt: sehr, sehr lautes Glockengeraschel. Die Glocken waren entweder direkt an den Gewändern angebracht oder um die Füße/Schuhe der Menschen;  und nicht nur eine sonder VIELE. Verrückte Welt. Das TROMMELN und die Gesänge aus dem Veranstaltungsraum waren der Moment, wo die Casinowelt endgültig im Hintergrund verschwand. Naja fast verschwand, weil die schick gestalteten Räume mit Teppich und großen, großen  Leuchtern den Weltenkontrast sichtbar bleiben ließen.
Wir kamen genau zum großen Einzug aller Angereisten. Gänsehaut und tiefe Stille begleiteten mich beim Ansehen der Menschen. Stolz und Anmut im besten Sinne fällt mir dazu ein. Wir haben uns so zwei Stunden dem Spektakel hingegeben…

Ich habe natürlich Fotos gemacht – was bei dem Licht nicht immer so gut ging. Und dann wurde mir heute bewusst- die Rechte an den Bilden liegen beim Veranstalter. Deshalb habe ich die Gesichter unkenntlich gemacht. (Wenn man die Fotos in der Galerie anklickt werden sie größer!)
Wer von euch Lust hat mehr zu gucken – habe ein Video verlinkt (das geht über 9 Stunden, ich habe mal hier und da geguckt, das gibt einen guten Eindruck…)

Und hier noch mehr zu den PowWows: https://www.powwows.com/

Alligator mit Mangrovenhonig zum Frühstück

Aus unserem Alltag…
Neben dem Nähen, was große Teile unserer Zeit „commandeerd“ – ein Wort was bei gemeinsamen Nähaktionen immer wieder vorkommen kann: “ Are you commandeering the space on the floor again?“ und mich ein paar Tage zum Merken gekostet hat.  Beschlagnahmen.  Hört sich ziemlich militärisch an, passt aber ganz gut – weil wenn eine große Tischdecke oder sonstiger Stoff auf dem Wohnzimmerboden liegt kommt es vor, dass der Weg in die „Nähstube“ nun andersrum durch die Wohnung geht. Und dann kommt es darauf an, wer den Platz zuerst commandeered…

Und: Neben dem Nähen geschehen natürlich auch ganz normale Alltagsdinge…

Über die „Alligatoren mit Mangrovenhonig zum Frühstück“ schmunzel ich noch immer.
Sagt doch Moksha letzte Tage: „Backst du uns Kekse? “ Ähhhh ich, backen? Aaaandreaaaaaas, Aaaaaannkeeee, Hilfeeeee… Aber meine Güte, so schwerist das ja auch nicht. Und natürlich: wenn ich was mache, suche ich mir eher das Komplizierte aus… Alligatoren aus Mürbeteig – dachte mir schon, dass das nicht die beste Idee ist. Also nicht die beste Idee für den Perfektionsanspruch, dass nachher auch alle stehen… Schmecken tut uns das Idee! Und der „handicapped“ Alligator passt ja auch zu uns…
Der Mangrovenhonig hat natürlich auch eine Geschichte: Vor 2 Wochen war neben uns ein Honigstand auf dem Markt. Es gab Honigsorten, von denen ich noch nie gehört hatte. Als ich mich endlich entschieden hatte einen zu kaufen gab es keinen mehr. Schade. Aber die Verkäuferin sagte, vielleicht habe sie noch einen zu Hause. Eine Woche später kam ihr Mann zu uns von der anderen Seite des Marktes, seine Frau habe gesagt, die „Tischdeckenröcke-Ladies“ würden sich über Mangrovenhonig freuen – er gab ihn uns zu einem guten Preis, es war der letzte… Zusammen mit MürbeteigAlligatoren – LECKER!

Ansonsten auf den Fotos zu sehen:
– Sonnenaufgang am Strand nachdem wir Peter zum Flughafen gebracht haben
– Kaffee mit Nachbarin Chris – sie schwärmt von Elkes Kaffee. Und wir LIEBEN die Sahne aus dem Sahnspender, den ich mitgebracht habe 🙂
– Spaziergang durch Delray mit Pause im neugestalteten Kinovorraum
– Dinnerparty mit den „üblichen Verdächtigen“ – wobei auch immer wieder Menschenkommen, die ich noch nicht kannte
– Besuch eines riiiiieeeeeesigen 2. Hand Stores
– bummeln durch Northwood und Kaffeetrinken in einem der Künstlercafés
– Brot backen
– mit dem Fahrrad unterwegs zur Bücherei
– Besuch eines Fahrradsgeschäfts für neue Kleinteile
– Checken ob bei der DolphinQuest alles ok ist
– zu Fuß das Auto aus der Werktstatt holen…

 

 

Ich liebe das Geräusch von Kreissägen…

…auch wenn es in diesem Fall nur eine kleine akkubetriebene ist.
Was für ein ungewöhnlicher Krach hier auf dem Catwalk der Penthouse-Etage. Ich wusste, dass Peter was sägen wollte, mir war nicht ganz klar wie er das machen wollte – habe ich doch auch selber schon ziemlich viel gesägt. Da bin ich doch schnell raus – es roch auch so sägevetraut. Großartig. Peter hatte eine Handkreissäge, Holz und einen Eimer – so ohne Werkstatt und überhaupt fast ohne alles, muss mensch halt improvisieren. Aber mit einer Handkreissäge kleine Holzstücke ohne festzwingen sägen? Mhhhh…

Nach kurzem Überlegen haben wir eine Lösung gefunden, Hand in Fuß gearbeitet, hatten Spaß und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis 🙂

 

 

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