Die meiste Zeit, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind – was oft ist und schnell mal eine Stunde pro Weg – sitze ich hinten und gucke aus dem Fenster. Je nachdem mit welchem Auto wir fahren und wie laut die Klimaanlage ist, ist es mehr oder weniger leicht den Gesprächen vorne zu folgen bzw. mit zu sprechen…
So beschäftige ich mich mit „die Gegend erkunden“, Karte lesen und einprägen.
Zur genaueren Anschauung (vor allem für einen älteren Herren 😉 nein Papa, ich meine natürlich nicht dich!): Ich bin in Südflorida. Und zwar an der Ostküste. Moksha und Peter wohnen in Delray Beach. Wie auf der Karte gut zu sehen ist: besiedelt sind nur die Küstenregionen, in der Mitte von Südflorida sind die Everglades – also ein großes Sumpfgebiet. D.h. der „Aktionsradius“ ist ein langer, schmaler, bewohnter Streifen. Wir sind meistens so von Palm Beach bis Miami unterwegs: auf Märkten, einkaufen, beim Arzt, bei Freunden, am Strand, im Museum, im Botanischen Garten, am Flughafen, … Die grobe Orientierung fällt mir leicht, da fast alle Straßen im Schachbrettmuster angeordnet sind. Manche ziehen sich komplett vom Norden in den Süden durch alle Städte (Der Highway A1A führt bis hoch in den Norden der USA) So kann man die Jog Road von um die Ecke immer geradeaus bis nach Palm Beach fahren – oder man nimmt den Turnpike oder 95 und ist schneller… Dann muss man sich nur noch die Querstraßen merken (und natürlich beachten, dass die in unterschiedlichen Städten den gleichen Namen haben können… Auch einfach: vom Meer aus gesehen ist einiges über das ganze Gebiet fast immer gleich: Meer, Strand, Grünsteifen, Küstenstraße, ein Streifen mit teueren oder SEHR teueren Wohngegenden, Intracoastel, Wohngegenden mit Einfamilienhäusern, Eisenbahnschienen für die bis zu kilometerlangen Güterzügen, weitere Wohngebiete, Malls und Industrieflächen, Schulen, Golfplätze, A95, die Schienen für AM-TRack und Tri-Rail (Personenzüge) und dann fast nur noch große Wohnanlagen, viele davon mit eindrucksvollen, großen, bewacht Eingangstoren-/Anlagen, Turnpike (eine Mautautobahn). Und dann, vor allem hier in Delray, bis kurz vor den großen Sumpf – ein landwirtschaftlicher Bereich. Der schrumpft allerdings stark weil mehr und mehr bebaut wird.
Ansonsten gibt es immer wieder interessante Ausblicke:
– Menschen die auf der Straße sind, an ungewöhnlichen Stellen für die Kirche, den Glauben, Restaurants, Hilfen für alle Lebenslagen werben oder Dinge verkaufen
– Obdachlose die ihre Zeit auf der Straße verbringen – ich frage mich, wie die Hitze aushalten
– AUTOS – die Autos sehen hier so anders aus als bei uns. GROSS sind sie meistens. Oder haben VIEL PS. Und selbst die Autos/Automarken, die bei uns „normal“ sind, sehen hier anders aus, weil sie für den amerikanischen Markt gemacht sind. Mich beeindruckt das immer wieder. Amerikanische Trucks kennen wir bei uns ja als solche – davon fahren viele auf der Autobahn. Dass sie die schnellen PKW überholen und dann auch noch rechts – das wird mich immer irritieren.
– Und ganz normale Straßenkreuzungen sehen natürlich auch anders aus als bei uns – die Schilder, die Hydranten, die Bordsteinkanten…
– Und dann stand da letztens eine riesige Gitarre am Horizont: das ist das neue Hardrock Hotel, heißt „Guitar Hotel“.
Neueste Kommentare