Während meiner letzten Flugreise war ich mit meinem Körper und dem Gepäck ziemlich überfordert. Ich habe mich erschrocken, als ich beim Einsteigen ins Flugzeug fast von der Treppe gefallen wäre. Ja, ich habe zuviel Handgepäck, aber – what to do mit Kamera und dem anderen Krams. Na klar – weniger Gepäck würde helfen, oder das Handgepäck einchecken.
Oder – ich wähle die angebotene Hilfe der Airline die da heißt „Behinderten- und Mobilitätsbetreuung“. Schreiben sie doch so schön: „In Abhängigkeit von Ihren jeweiligen Bedürfnissen und Umständen können wir Folgendes arrangieren: Hilfe und Begleitung auf dem Weg zum und vom Flugzeug, Hilfe beim Treppensteigen, … Beim Erreichen des Flugzeugs kann unsere Kabinencrew Ihnen bei Folgendem helfen: … Ihr Handgepäck verstauen und holen …“. So ist es auf der Seite von British Airways zu lesen… Das dachte ich passt ziemlich gut für mich, auch wenn es immernoch und immer wieder ein komisches Gefühl ist mich „behindert“ zu nennen…
Die Hilfe mit dem Rollstuhl die langen Strecken gefahren zu weden, vor allem wenn es schnell gehen muss, kannte ich schon. Mal hat das gut geklappt, mal nicht so… Auf die Hilfe mit dem Gepäck habe ich mich gefreut, weil das eine weitere Erleichterung sein würde. Und so kann ich meine Kamera wie gewohnt als Handgepäck mitnehmen.
Wenn ich wüsste, dass ich immer ausreichend Zeit hätte, könnte ich die Sache mit dem Lafen und dem Gepäck selber handlen. Und im Flugzeug gibt es immer Mitreisende die helfen. Aber fast immer geschieht irgendwas, dass es beim Umsteigen hektisch wird. Und was mir wirklich sehr entgegen kommt ist, dass ich nicht in langen Schlangen lange stehen und warten muss…
Und dann war es anders – sowohl als ich es mir vorgestellt hatte als auch wie es angekündigt war…
Beim Erzählen hier wurde mir klar, und Peter hat mich ermutigt, das genauso an die Airline rückzumelden.
Im Folgenden ist diese Rückmeldung zu lesen:
Ich habe für meine Reise um Unterstützung gebeten, weil ich Probleme habe längere Strecken (vor allem wenn es schnell gehen muss) sowie Treppen mit Gepäck zu bewältigen und weil es mir Probleme bereitet länger zu stehen…
Die „Rollstuhlbetreuung“ kenne ich bereits von anderen Flügen – das hat mal besser und mal schlechter geklappt… Bei BA habe ich gelesen, dass es an Bord von der Crew Unterstützung mit dem Gepäck gibt. Das war leider beim Einsteigen in Hannover nicht so. Der Stewart den ich um Hilfe bat war sehr unfreundlich und sagte, es sei ihm versicherungstechnisch untersagt mit dem Gepäck zu helfen. So fragte er mich, ob ich ihm helfen können: „Nein sorry, kann ich nicht!“ Er tat es unter Meckern und Schimpfen dann doch. In den nächsten Situationen bat ich Mitreisende, wollte ich mich dieser unangenehmen Konfrontation nicht noch einmal aussetzen…
In Heathrow angekommen wartete ich vor dem Flugzeug, weil es nur einen Transport-Rollstuhl für 4 Personen gab. Es war kalt in der Gangway und ich stand auf der Stelle – genau das bereitet mir Schwierigkeiten! Nach einer Weile wurde ich gefragt, ob ich eine kurze Strecke laufen kann, bis zum Transportfahrzeug. Ja kann ich, allerdings hätte ich das gerne vorher gewusst um das lange Stehen zu vermeiden! Die Beförderung auf dem Flughafen war „merkwürdig“, chaotisch sowie anstrengend: Laufen – Rollstuhl – warten in Wartebereich – Transportfahrzeug (um Hilfe mit dem Gepäck musste ich immer bitten, das geschieht nicht „automatisch“ – Es schien, dass das Personal ist eher mit dem Handy beschäftigt als mit den Reisenden… ) – warten im nächsten Wartebereich – Transport mit dem Transportfahrzeug – lange warten auf den Transport ins Flugzeug. Das war insgesamt sehr anstrengend für mich vor allem weil es viel unbestimmte Zeit Warten auf der Stelle bedeutet.
Auf meinem Sitzplatz angekommenund eingerichtet kam mein Sitznachbar. Seine Körpermaße waren größer als für den Sitz vorgesehen. Ich hatte damit nicht meinen ganzen Sitzplatz zur Verfügung – seine Schultern, sein Unterarm , seine Knie lehnten fast die ganz Zeit über an meinem Körper. Um das zu verhindern musste ich zur Seite rutschen/lehnen – genau das ist schwierig/schmerzhaft für meinen Körper, vor allem meine Schultern. So war der Flug insgesamt sehr anstrengend, weil ich immer damit beschäftigt war nicht noch mehr Gewicht auf/an meinem Körper zu haben und einigermaßen schmerzfrei über diese lange Zeit zu sitzen! Ganz absehen davon, dass ich einen fremden Menschen nicht einfach so an mir lehnen haben möchte…
Ich hatte ein vegetarisches Gericht bestellt. Ich habe bei vegetarisch „Gemüse“ im Kopf – das ist vielleicht meine Vorstellung – aber Nudeln und Käse mit Brot und Käse und als Nachtisch ein Milchprodukt… so ein Gericht ist für mich nicht zufriedenstellend!
Beim Austeigen in Miami gab es dann ausreichend Rollstühle aber offensichtlich nicht ausreichend Menschen die diese schieben. So schob ein Mann zwei Rollstühle gleichzeitig. „No problem“ sagte er, er mache das täglich. Das war fast die ganze Zeit ok, allerdings als das erste Mal mein Fuß gegen etwas geschoben wurde, was schmerzhaft war, war ich bei jeder Kurve alarmiert. Nachdem der große Koffer dazu kam wurde es mit den zwei Rollstühlen plus Gepäck schwierig. Ich wurde gebeten meinen Koffer neben dem Rollstuhl zu schieben. Das genau kann ich nicht! Für genau diese Situation hatte ich um Hilfe gebeten… Die Problem löste sich, indem der Begleiter der anderen Frau im Rollstuhl meinen Koffer übernahm.
Wenn ich mir den Verlauf dieses Fluges nun noch einmal so detailliert ansehe – das war absolut nicht zu meiner Zufriedenheit!
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