unterwegs...

Monat: Dezember 2018 (Seite 2 von 5)

Welcome to Christmas-Time in Florida

Ich war ja letztens in North Carolina schon auf einer Christmas Parade. Hier in Florida gibt es viel Wasser. Fort Lauderdale ist eines der vielen „Venedige außerhalb von Italien“ auf der Welt. Wasserwege durchziehen die Stadt. Auf einem der Flüsse findet die jährliche „Boat Parade“ Stadt. Manche Menschen sitzen schon den ganzen Tag am Wasser, haben sich große Picknickausrüstungen mitgebracht – halten sich den Platz in der ersten Reihe am Wasser damit besetzt. Wir kamen – etwas naiv bzw. nicht über die Parksituation nachgedacht – erst kurz vor Beginn. Da Moksha mit ihrem supprimierten Immunsystem großen Menschenmengen meiden soll, hatten die beiden sich einen ganz bestimmten Platz ausgesucht. Mit Mokshas Behindertenparkausweis bekamen wir einen super Parkplatz, nur einen Block vom Wasser entfernt. Glück gehabt.

Ein wenig verrückt diese Bootschau, aber auch beeindruckend. Und LAUT – die Schiffhupen der großen Schiffe sind sehr laut! Oder Kanonenböller von „Pirates of the caribbian“ – AUA. Das Motto dieses Jahres war „Movies“. Wenn man sich gut auskennt mit Kinofilmen, wie Moksha und Peter, kann man die Themen offensichtlich schnell erkennen. Das „Fluch der Karibik“-Boot habe sogar ich erkannt bzw. erhört…

 

Und dann gibt es natürlich die mit Lichtern geschmückten Gärten und Häuser. Das gibt es ja in Deutschland auch – nur habe ich mir das da noch nie angesehen…

 

Film: Boot Parade – Segelschule

 

„She is leaving the nest!“

Nur für eine Nacht – aber es fühlt sich komisch an, unsere vertraute 3erWG alleine zu verlassen.

So machte ich mich auf den Weg zu Freunden, die ein paar Meilen weiter südlich wohnen. Inzwischen kann ich hier in der Gegend auch schon ohne Navi fahren, nach Erklärung oder aus der Erinnerung. Mein Ziel war „Wynmoor“, eine weitere 55+ Community. Diese ist allerdings sehr viel größer als die, in der Moksha und Peter wohnen. 8000 Menschen – das ist ja eine ganze Kleinstadt. Man wird dort nur hereingelassen, wenn man bei den security guards im entrance gate angemeldet ist. Dort fährt man mit dem Auto vor, wird nach Namen und Adresse der zu Besuchenden gefragt, muss eine identification abgeben und bekommt dann einen Tagesausweis mit Foto. Wow. Und dann, einmal durchs Tor gefahren, ist man drin. Es fahren dort eigene Busse, alles ist SEHR gepflegt, hat gibt ein Straßensystem das dann wieder eigene Unternachbarschaften zu haben scheint, viele Seen, einen Golfplatz, den „besten“ Billardraum in Florida, ein Schwimmbad, Kino, Grillplatz, Fittnessraum, veschiedene workshops (Glass, Holz, Foto, …)… Alles zu benutzen von den Bewohnern der „Stadt“ sowie ihren Besuchern. Alles in den monatlichen Kosten inbegriffen. Irgendwie scheint mir diese „Riesenwohngemeinschaft“ eine gute Idee. Es ist aber auch merkwürdig. ALLES alte Menschen. (Peter erzählte gerade, dass in Mokshas und seinem Wohnkomplex das Durchschnittsalter vor ein paar Jahren bei 73 lag, heute bei 69.) Ich verstehe die Idee, dass dann natürlich alles auf die Bedürfnisse dieser Lebensphase abgestimmt ist – aber für mich macht es keinen Sinn, Menschen nach ihrem Lebensalter zu sortieren…

So verbringe ich eine wunderbare Zeit mit zwei Menschen, die mehr und weniger 30 Jahre älter sind als ich – es fühlt sich eher „alterlos“ an alt 55- und 55+ …
Das Frühstück macht Mokshas Essen Konkurrenz.

Und – ich bekomme eine Führung durch die „Wynmoor-Kleinstadt“. Ich schaue mich interessiert um.

 

Wer hier auf „Home“ klickt kommt auf die InternetSeite von Wynmoor:

Home

 

 

 

SE, grits, dry bagel – OE, HF, dry engl. – breaks yolks, oat, biscuit

Das Thema „Frühstücken im Diner“ bekommt hier einen eigenen Post – auch wenn es im Großen und Ganzen eigentlich „nur“ Eier mit irgendwelchem Getreide ist – ein Food-Adventure der besonderen Art…

Letztens mit Moksha, sehr früh morgens: Ich kam in den Diner mit einer Idee, was ich NICHT wollte: Fleisch, keinen Liter schon schlimm nach Chlor riechendes TapWater voller Eiswürfel, Cornsirup oderKaffee aus einer der vielen Kannen der riesigen Maschine. Das war ja schon mal ein Anfang. Das erste Mal als die Bedinienung, deren Name ich glaube Sally war, mich Darling-Sweety fragte was ich möchte wusste ich noch gar nichts. Ich war gerade dabei die unterschiedlichsten Ei-Varianten zu verstehen, da kam sie ein zweites Mal. Mein hilfesuchender Blick an Moksha machte deutlich, dass ich immer noch nix wusste. Wir hatten inzwischen schon einen Teller voll Süßteilchen und das ungewünschte Wasser. Also weiter im Menu-Studium:  Eggs, Omeletes,  Grits,  Eggs, food from the, Griddle, Waffles, Lox, Pancakes, Eggs, Biscuits, Hash browns, Eggs. Was bitte ist griddle, grits, biscuits… Ach so – „griddle“ ist so eine heiße Kochplatte, verstanden. Aber „grits“, „biscuits“ – trotz mehrfacher Erklärungsversuche verstand ich nicht was das genau sein könnte… Ich finde Sally hätte sehen können, dass ich noch immer am strugglen bin, aber sie fragte wieder…
Ok, nun wurde es doch mal Zeit für eine Entscheidung: Ich möchte Eier! 2, mit ähm, hash browns sind doch so Kartoffeln in dünnen Streifen auf dem Griddle gebraten, ne? Nehme ich. Wieso ich grits (irgendwie sowas wie Porridge/PolentaÄhnliches aus Mais) oder biscuits (Brot, bisschen süß, fluffy) zu meinen Eiern essen wollen würde, leuchtete mir noch nicht ein. Zwiebeln hätte ich noch gerne – oh sagt Moksha, was dazu zu bestellen was eigentlich nicht dazu gehört ist manchmal fast so teuer wie das ganze Gericht! -Okey, dann nicht. Jetzt aber: FERTIG! And: „How would you like your eggs?“ Spiegelei, Eigelb innen flüssig, dachte ich für mich. Aussuchen konnte ich dann zwischen: hard scrambled, soft scrambled, sunny side up, over easy, over medium, over hard. Zum Glück hatte ich das alles schon einmal gehört. Toast gabe es: white, rye oder wholebread. GESCHAFFT! Moksha aß Ei mit grits und biscuit, nachdem ihr zunächst auch hash browns gebracht wurden, die sie nicht wollte. Ich war froh den PolentaSchlabber nicht selber bestellt zu haben und den biscuit haben wir später gemütlich zuhause mit Marmelade gegessen.  Gut, ich glaube, ich habe was gelernt. Nur, dass ich das nächste mal gerne Pancakes essen möchte; dann geht das ganze von vorne los. Gemerkt habe ich mir immerhin, dass diese in stacks serviert werden. Ich glaube, mir reicht ein short stack – das sind 3 oder 4 übereinander…

 

 

Ok, das nächste Mal wurde irgenwie nix aus Pfannkuchen – die hatte Moksha mir in der zwischenzeit im Krankenhaus zum Frückstück bestellt – diese american experience reicht einmal pro Reise, vor allem wenn es welche aus „fertigem Teig“ sind…

Und außerdem – heute war es ein Diner, in das Moksha und Peter schon ganz lange wollten: der am Farmes Market, was soetwas ist wie bei uns der Großmarkt. Da muss mal ersteinmal drauf kommen, irgendwo mitten zwischen großen, großen LKW, ein kleines Gebäude, inzwischen fast leer. Die Frühstückszeit der Truckdriver ist schon vorbei. Dieses Mal „musste“ ich selber bestellen. Nachdem Moksha mir vorgeschlagen hat, was ich wohl am liebsten Essen würde, hat das sogar geklappt. Der Kaffee, den ich nicht wollte aber Peter ja regelmäßig gerefillt bekam, war ausgesprochen lecker. AUßergewöhnlich, aber uns wurde erklärt, dass sie spezielle Kaffeebohnen haben und für jede Kanne der Kaffe frisch mahlen. Tatsächlich war das Essen lecker. Ich war froh über meine Kartoffeln – warum ich Porridge oder Grits zu Eiern essen wollen würde bleibt mir ein Rätsel…

 

Und – was macht ihr so?

Das werde ich gerade immer mal wieder gefragt.

Heute habe ich gedacht: das was sich so viele für lange Winterabende immer wieder vornimmt…
Zum Beispiel: Sachen Stopfen 😉 Tatsächlich habe ich das heute getan. Draußen auf dem Catwalk – auch wenn es weder dunkel war noch sich nach Winter anfühlt… Obwohl hier ja tatsächlich auch Winter ist. Im Sommer würde ich mich bestimmt nicht vor die Wohnungstür setzen – da ist es dann viel zu heiß…

Was machen wir sonst so: schlafen bis wir wach werden, frühstücken, Qi Gong machen, Phantasien für die Mahlzeiten des Tages diskutieren, Spazieren gehen, Auto zur Werkstatt bringen, immer wieder erzählen, die Wohnung schmücken, Filme gucken (von der Couch oder im Kino), Menschen treffen, einkaufen, über völlig verrückte AutofahrerInnen aufregen, Lesen, im Internet surfen, Sonnenaufgang gucken undundund – was man alles so machen kann wenn man Zeit hat und zu dritt ist und sich gut versteht…

Für mich das Erholsame: die ganzen Alltagsdinge fallen weg: Für mich klingelt kein Telefon, es gibt keine Post (und wenn dann nur ganz schöne), keine Arbeitsorganisation oder Planereien im Kalender… Sogar wenn wir spazieren gehen ist es mir total egal, ob wir links oder rechts gehen – ich folge einfach. Tolle Erholung!

Das ganze noch ein wenig bebildert:

Mit Popcorn am Kamin sitzen 🙂

Nähen, Stopfen, Sachen für Mokshas nächsten Markt fertig machen…

Einen LunchAusflug zum Inder nach Palm Beach machen und dann noch ein wenig weiter Manatees gucken (es gibt dort eine Fabrik die warmes Wasser ins Meer leitet. Die Manatees finden das toll und tummeln sich dort. Als wir da waren, war es sehr windig – es kann auch so aussehen wie auf dem Bild…   http://www.visitmanateelagoon.com/
hier sogar mit Web-Cam:   http://www.visitmanateelagoon.com/manatee-cam/

 

Die DolphinQuest im Winterschlaf checken – auf diesem Boot habe ich so viele „aufregende“ Stunden verbracht, beim Delfinschwimmen… Jeder Schritt ist mir vertraut… Nun liegt es hier auf einen Kanal am Festland – keine Delfine in Sicht…

 

Toller Parkplatz mitten in Fort Lauderdale – Dank Mokshas „BehindertenParkAusweis“ durften wir ganz exclusiv parken…

 

Ein Spaziergang am Rande der Everglades – here: Arthur R. Marshall Loxahatchee National Wildlife Refuge Complex

 

 

Frühstück im Sonnenaufgang – das ist die Zeit before you have to feed the parking meter und wenn die Trecker unterwegs sind, die den Strand harken und die Straßen noch frei von verückten alten AutofahrerInnen

„Peter, look what our Schattenparker just did!“

Ich sage euch, irgendwann kaufe ich mir einfach ein richtiges Oberbett mit Bezug, dann hat dieses Drama ein Ende. Ich werde, wie oben zu lesen, überhaupt nicht ernst genommen mit meinem BettdeckenProblem. Ich verstehe es aber auch nicht, wirklich nicht. Wieso ist es für manche Menschen ganz normal unter einem Sammelsurium von irgendwelchen Decken und Laken zu schlafen? Offensichtlich gar nicht darüber genervt zu sein, dass diese sich immer wieder gegeneinander verschieben oder vom Bett fallen? Nachts wach zu werden, weil es irgendwo kalt ist, weil nur noch eine Schicht Laken auf dem Körper übrig geblieben ist? Am nächsten Tag das Knäul von Laken wieder auseinander zu sortieren, um Abends unter „die Bettdecke“ kriechen zu können…

Ich habe ja zwischenzeitlich gedacht, dass nur mein Bett am nächsten Morgen so aussieht – aber ne, nee – das sieht bei anderen auch so aus!

Dann kam mir die Idee – ich habe die Schicht, die so richtig wärmt aber super rutschig ist, einfach an eine große unrutschige mit Sicherheitsnadeln festgesteckt – ha – die erste Nacht die ich nicht wegen Bettdeckendramen wach geworden bin!

Sollen sie mich doch wimp, pussy, wuss, chicken, Schattenparker oder was Moksha sonst noch alles einfällt nennen – ich mag meine Oberbetten mit Bezug!

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